Im vergangenen Jahr gab es weder einen Beitrag, noch ein neues Video. Deshalb entschuldige ich mich an dieser Stelle bei allen, die sehnlichst neues Gedankenfutter erwarten. Das hat allerdings mehrere Gründe.

Der erste ist: die Vorbereitung zu einem Promotionsprojekt ist im Gange. Die zweite: eine Vielzahl künstlerischer Projekte, die ich in der ersten Jahreshälfte inszenieren konnte. Zudem sind folgende Publikationen von mir erschienen: Zum Begriff des „Theaters“ im Sammelband „Corona und die anderen Wissenschaften“, der unter diesem Link kostenfrei zur Verfügung steht: https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-36903-3. Außerdem ein Artikel über die Fernsehserie „Stockinger“ im Sammelband „Serielle Zustände“ (Sonderzahl, 2022).

Das Thema populäre Philosophie oder Philosophie über Popkultur findet weiterhin in meiner Arbeit Relevanz und ist in diesem Sinne präsent, obwohl ich an dieser Stelle abwesend war. Eine gedankliche Fortführung oder Weiterentwicklung findet jedoch nach wie vor statt, auch weil ich aktuell alternative Ausdrucksformen und kulturanalytische Praktiken (für die Kenner*innen: Mieke Bal) erforsche. Zudem sind mehrere Pläne in der Gedankenschublade. In kommendem Jahr wird ein philosophisches Projekt für Kinder veröffentlicht, dass gerade in Produktion ist.

Auch wenn ich in diesem Jahr sehr wahrscheinlich keine Videos mehr produziere, kommt im kommenden Jahr einiges zusammen. Ich werde an dieser Stelle zeitnah schreiben.

Letztlich ist diese Form der Abwesenheit aber auch ein Phänomen, das eine Art Widerstand gegen die ständige Forderung nach Präsenz darstellt. Es erinnert an Verweigerungsstrategien: Handlungen werden nicht vollzogen, um der Handlung nicht zu viel Bedeutung zu geben. So könnte meine Abwesenheit als Aufforderung zum Selbstdenken und -handeln aufgerufen werden. Zudem kommt hinzu – dieses Projekt mag ich sehr und es macht mir Freude – aber es ist ehrenamtlich. Ich kann von „Popphilosophie“ nicht leben. Insofern hängt meine anwesende Abwesenheit mit einer abwesenden Präsenz des Geldes, das als Thema seit einigen Jahren (ich würde behaupten auch vor der Pandemie) unsere Gesellschaft bewegt. Die Digitalität des Geldes, das als Medium anwesend abwesend erscheint. Und auch das Geld drängt sich in seiner Abwesenheit nur noch mehr auf, gerade weil in diesen Momenten Existenzängste stärker in den Vordergrund treten. Ich empfinde diese Mechanik als sehr kompliziert und mit Sicherheit gibt es Theorien, die eine solche Mechanik (Existenzangst/Geld/Abwesenheit) beschreiben. Zum Beispiel Erich Fromms „Haben oder Sein“. Es wäre beachtenswert in eine Gesellschaft zu gelangen, in der vermeintlich zweckfreie Arbeit nicht mehr einen Gegenwert erhalten muss, sondern indirekt bezuschusst wird. Vielleicht steht dem aber auch meine eigene Wertung im Widerspruch, nämlich die Wertung eines Mitglieds, das einen Großteil seines Lebens in einer Kapitalgesellschaft aufgewachsen ist.

Nun, um es kurz zu machen: es wird wieder mehr Material an dieser Stelle geben und sei es nur in Blogform.